Bäume pflanzen mit BOS Schweiz.

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Bäume pflanzen mit BOS Schweiz

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Bäume zu pflanzen liegt im Trend. Doch welche Bedingungen brauchen die zarten Setzlinge eigentlich, um gross und stark zu werden? Und was haben die Lieblingsspeisen der Orang-Utans mit dem Gedeihen des Regenwaldes zu tun?

Wir fragten bei unserer Partnerorganisation BOS Schweiz nach. Spannende Fakten rund um Waldbrände, Wilderei und Wiederaufforstung.

Wie mag uns dieses sonderbare Jahr wohl in Erinnerung bleiben? Immerhin wurde der öffentliche Dialog fast ausschliesslich von Covid-19 beherrscht – von der amerikanischen Präsidentschaftswahl einmal abgesehen. Dabei stand endlich die Klimakrise im Fokus der Aufmerksamkeit, ehe 2020 zum Ausnahmejahr und der Ausnahmezustand zum Alltag wurde. 

Auch uns beschäftigten die Auswirkungen des Menschen auf das ökologische Gleichgewicht. Darum entschieden wir 2019, in Wiederaufforstung zu investieren. Denn so komplex das Thema ist: Dass Bäume das Treibhausgas CO2 binden und zur Klimastabilität beitragen, steht ausser Zweifel.

Weniger leicht fiel uns die Wahl der Organisation: Zwar gibt es eine ganze Reihe von Nichtregierungsorganisationen, die Bäume pflanzen. Doch weshalb die einen zehn Cent pro Setzling verlangen und andere das Zehnfache, schien auf den ersten Blick wenig nachvollziehbar.

Die passende Partnerin fanden wir in der gemeinnützigen Organisation BOS Schweiz (Borneo Orangutan Survival). Ist das Bäumchen in der Erde, ist es damit nämlich noch längst nicht getan. «Der Setzling ist bloss die Kirsche auf der Torte», bestätigt Ursula Ledergerber von BOS Schweiz. «Darunter ist ein ganzer Kuchen. Wiederaufforstung ist komplex und bedeutet viel Arbeit.

Die 7.65 Franken pro Baum beinhalten viel mehr als Anzucht, Pflanzung und Pflege des Setzlings. Ausschlaggebend für den Erfolg ist nicht die Menge gepflanzter Bäume, sondern dass im Hintergrund die notwendigen Programme laufen.»

 Foundation Mawas Conservation Program

Ohne Regenwald keine Orang-Utans
– und umgekehrt

BOS unterhält auf Kalimantan, dem indonesischen Teil Borneos, zwei Rettungsstationen für verletzte oder verwaiste Orang-Utans und unterstützt die Tuanan-Forschungsstation. Der asiatische Menschenaffe teilt 97% seiner Gene mit uns und ist akut bedroht.

Zwischen 1999 und 2015 hat sich sein Bestand um 148 500 Tiere verringert, seither wurden auf Borneo und der Nachbarinsel Sumatra nochmals riesige Flächen Regenwald zerstört.

Das ist deshalb so prekär, weil sich Wald und Orang-Utans gegenseitig brauchen: Die Baumbewohner leben in den Kronen des Regenwaldes und gelten als sogenannte Schlüsselspezies, weil sie durch ihre kulinarischen Vorlieben für die Artenvielfalt sorgen. Einfacher ausgedrückt: Sie vertilgen Unmengen an Früchten und verteilen die unverdauten Samen in ihrem Revier.

Der Wirkungskreis von BOS geht mittlerweile weit über Orang-Utan-Schutzprojekte hinaus. Die lokale Bevölkerung wird in die Wiederaufforstungsprojekte mit eingebunden. Damit werden alternative Einkommensquellen zu Wilderei und Holzschlag geschaffen.

Die Menschen der umliegenden Dörfer arbeiten in Baumschulen, erhalten Mikrokredite für die Umsetzung eigener Geschäftsideen oder werden Teil ausgebildeter Brandschutzteams. Auf Borneo grassieren jedes Jahr gewaltige Brände, die Indonesien zu einem der grössten CO2-Emittenten weltweit machen.

Viele Regenwälder auf Kalimantan sind Torfmoorwälder, die riesige Mengen CO2 und Methan binden. Im Herbst 2015 loderten und schwelten auf einer Fläche halb so gross wie die Schweiz 127 000 Feuer. Sie setzten 16 Millionen Tonnen CO2 pro Tag frei. Tausende Orang-Utans starben, viele der überlebenden landeten in den BOS-Rettungsstationen.

Die Gründe für die wiederkehrenden Brände sind vielfältig: Einerseits sorgt das El Niño-Phänomen alle paar Jahre für heisse Winde, was die saisonale Waldbrandgefahr erhöht.

Andererseits legen Wilderer Feuer, um Platz für Grasflächen zu machen und Tiere einfacher jagen zu können. Brandrodung wird auch eingesetzt, um grosse Flächen zu entwalden und für Palmölplantagen verfügbar zu machen.

Beliebter Zeitpunkt dafür ist kurz vor der Regenzeit; man verlässt sich darauf, dass die Brände von alleine gestoppt werden. Doch weil der Regen aufgrund des Klimawandels nicht in gewohntem Rhythmus eintrifft, geraten die Brände immer öfter ausser Kontrolle.

Erst der Boden, dann der Setzling

Boten die Torfmoorgebiete einst natürlichen Schutz vor Bränden, sind heute viele ausgetrocknet. Ende der 1990er-Jahre initiierte der indonesische Diktator Suharto im Mawas-Gebiet in Zentral-Kalimantan das Mega Rice Project.

Über eine Million Hektar Torfmoorregenwald wurde abgeholzt und tausende Kilometer Entwässerungskanäle gegraben. Das Projekt für Nahrungssicherheit verfehlte sein Ziel. Dafür trockneten die Kanäle die Böden aus und machten sie anfällig für schwer löschbare Brände – Torfbrände schwelen oft unterirdisch weiter.

Die Kanäle werden für den Wildtierhandel oder den Transport illegal geschlagener Bäume genutzt. «Ehe wir überhaupt aufforsten können, müssen wir die Torfmoorböden renaturieren», so Ursula Ledergerber.

«Um die Entwässerungskanäle schliessen zu können, braucht es viel Überzeugungsarbeit bei ihren Betreibern. Die verdienen ja Geld damit. Diese Verhandlungen können sehr langwierig sein.»
Ursula Ledergerber, BOS Schweiz

BOS hat im Mawas-Gebiet bereits über 130'000 Setzlinge gezogen, mehr als 104 Hektar aufgeforstet und Kanäle mit einer Länge von 60 Kilometer verschlossen. Gerade erst gestartet hat das Tunan Projekt: In einem ersten Schritt werden 50 Hektar aufforstet, weitere 350 Hektar sollen folgen.

Grosse Ziele, besonders in Zeiten wie diesen. Auch Indonesien kämpft gegen Covid-19. Um die Mitarbeitenden sowie das Ökosystem des Regenwalds vor dem Virus zu schützen, stoppte BOS über Monate sämtliche Projekte in Kalimantan.

Wie lange dauert es, bis ein Wald nachwächst?

Bis ein neuer Wald auf einem abgebrannten Gebiet nachgewachsen ist, dauert es 15-20 Jahre. Dieser besteht jedoch aus sehr jungen Bäumen und ist mit einem Primärregenwald nicht vergleichbar.

Wird direkt neben einem intakten Wald aufgeforstet, wächst der Jungwald schneller nach, weil die Tiere rasch in das neue Gebiet vordringen. Dadurch verteilen sie Samen und helfen aktiv bei der Wiederherstellung des Waldes mit.

Da wir uns nicht mit tropischen Früchten im Maul von Baum zu Baum hangeln können, beschränken wir uns darauf, das Projekt auch im Jahr 2020 finanziell zu unterstützen.

Willst du ebenfalls aktiv werden? Unterstütze die Kampagne One Tree One Life, welche die Aufforstungsprojekte von BOS Schweiz in Ost- und Zentralkalimantan bündelt.

Aufzucht, Pflanzung und Pflege eines Setzlings kosten 7.65 CHF – gratis dazu gibt es ein gutes Gefühl. Und wer zu Weihnachten lieber Sinnvolles schenkt statt Vanilleduftkerzen, singende Christbaumkugeln oder Rentierpantoffeln, kann die Bäume auch verschenken.

1 Langzeit-Studie von 38 internationale Institutionen, darunter das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Vorgestellt in der Fachzeitschrift Current Biology.
2 BOS Schweiz

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